Verkehr – Projekt 12
Erfolgreiche Stellwerk-Rückverbindung am Bahnhof Domat/Ems
Luzius Pargätzi
Bauleiter Verkehr, Curea Elektro AG, Landquart
Im Rahmen des Umbauprojekts des Bahnhofs Domat/Ems durch die Rhätische Bahn durfte die Curea Elektro AG nebst dem Hauptauftrag auch die Kabelverlegung für die Umschaltung vom alten auf das neue Stellwerk ausführen. Dabei handelte es sich gewissermassen um ein Pilotprojekt, da mit Rückverbinderkabeln gearbeitet wurde, was bei der Rhätischen Bahn bis dato noch nie gemacht worden war. Dank den sorgfältigen Vorbereitungsarbeiten verliefen die anschliessenden Umschaltungen reibungslos und man darf auf ein erfolgreiches Teilprojekt zurückblicken.
Zwischen Winter 2021 und dem Sommer 2023 finden am Bahnhof Domat/Ems Umbauarbeiten durch die Rhätische Bahn statt. Der Bahnhof, der als zentraler Umschlagplatz fungiert, wird erneuert, um den Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes zu entsprechen. Zudem werden die Perrons erweitert und es wird ein neues Stellwerk errichtet. Die Curea Elektro AG gewann unter anderem nebst dem Hauptauftrag auch die Ausschreibung des Teilprojektes «Stellwerkkabelrückverbinder» im Rahmen dieses Bahnhofumbaus. Die Curea Elektro AG pflegt seit ihrer Gründung vor 26 Jahren eine sehr gute Kundenbeziehung zur Rhätischen Bahn und hat schon zahlreiche Projekte für sie realisiert. Die Curea Elektro AG war mit der Kabelverlegung für die Umschaltung vom alten auf das neue Stellwerk beauftragt. In 15 Nächten wurden 17 Stellwerk Kabel sukzessive mithilfe von Rückverbindern überführt. Das Konzept der Rückverbinder wurde bei der Rhätischen Bahn bisher noch nie angewendet und in diesem Sinne stellte das Projekt in Domat/Ems ein Pilotprojekt dar. Es ist angedacht, dass nach einer erfolgreichen Umsetzung auch im Zuge weiterer Bahnhofumbauten mit Rückverbindern gearbeitet wird. Die Arbeit der Curea Elektro AG startete Mitte September, als die unterirdische Infrastruktur für das Teilprojekt bereitstand. Das Team begann nun mit den Vorbereitungsarbeiten für die anschliessend rund dreiwöchigen Nachtumschaltungen ab Ende Oktober. Durch die umfassende Planung und die exakten Vorarbeiten sollte sichergestellt werden, dass man die knappen Zeitfenster während der Nachtarbeiten auch wirklich einhalten konnte. Indem man die Kabelenden für die Umschaltung schon vorgängig vorbereitete und die bestehenden Kabel ausmittelte und beschriftete, schuf man Freiräume, um in kritischen Momenten während der Nachtarbeiten reagieren zu können.
Zwischen dem 31. Oktober und dem 18. November fanden die Nachtumschaltungen schliesslich statt. Zwischen 23:30 Uhr und 3:00 Uhr wurden alle Kabel umgelegt, gespleisst und verbunden, teilweise sogar an verschiedenen Standorten. Anschliessend wurden alle technischen Aspekte wie Signalleuchten und Steuerungselemente durch ein weiteres am Bau beteiligten Unternehmen geprüft und in Betrieb genommen, bevor der reguläre Zugverkehr um 5:00 Uhr wieder seinen Betrieb aufnahm. Die jeweils zwei bis vier Mitarbeitenden verlegten also in rund drei Wochen das Signal vom alten zum neuen Stellwerk und schufen so eine Rückverbindung. Bis zum Abbruch des alten Bahnhofs wird das Signal des alten Stellwerks in einer Übergangslösung zum neuen Stellwerk geleitet. Die Nachtarbeiten konnten stets zeitgerecht abgeschlossen werden, wodurch es nie zu Bahnstörungen kam. Während des ganzen Projekts verlief die Zusammenarbeit mit den weiteren, am Bahnhofumbau beteiligten Parteien sowie mit der Rhätischen Bahn sehr gut. Letztere war mit der Arbeit der Curea Elektro AG äusserst zufrieden und wird das Konzept der Rückverbindung vermutlich auch bei künftigen Projekten in Betracht ziehen. Durch die lockere und positive Stimmung hatten die aufgeschlossenen Mitarbeitenden auch während der intensiven Nachtarbeiten viel Freude an ihrer Arbeit. Sie erfreuten sich gleichzeitig eines gewissen Lerneffekts, da derart grosse Kupferumschaltungen bis heute eher selten umgesetzt wurden.
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