Energie – Projekt 10
Hochspannungsverkabelung durch den Zimmerberg-Basistunnel
Stephan Bucher Leiter Project Management Office PMO, Arnold
Zwischen März und Juli 2021 realisierte die Arnold AG in Zusammenarbeit mit der Studer Cables AG und der Nexans Schweiz AG die neun Kilometer lange Hochspannungsverbindung durch den stark befahrenen Zimmerberg-Basistunnel in das Unterwerk Zürich. Dank der perfekten Zusammenarbeit aller Parteien konnte dieses herausfordernde Projekt einwandfrei gemeistert werden.
Die SBB baut zwischen den beiden Unterwerken Sihlbrugg und Zürich eine neue 132-kV-Übertragungsleitung und erstellt so die redundante Einspeisung für das Unterwerk Zürich, welches die Bahnstromversorgung der Region Zürich sicherstellt. Gleichzeitig wurde eine zweite Schleife in den Tunnel eingebaut, welche zu einem späteren Zeitpunkt zum Unterwerk Seebach weitergezogen wird. Der Projektperimeter startet beim Freileitungsmast 172 in Kilchberg und führt über den 70 Meter hohen vertikalen Notausstieg in den Tunnel. Die Kabelstrecke endet im Unterwerk Zürich. Um der Kundin SBB eine optimale Projektausführung zu gewährleisten, schlossen sich die drei Firmen Nexans Schweiz AG, Studer Cables AG und die Geschäftseinheit HSL der Arnold AG zusammen. So konnte jede Firma ihre Kernkompetenzen ideal einfliessen lassen. Nexans lieferte die Kabel und Komponenten, Studer kümmerte sich um die Logistik und Sicherheit und die Arnold verantwortete die gesamte Montage und die Gesamtprojektleitung. Um eine möglichst stabile Planungssicherheit zu erreichen, wurde die bestehende Kabelkanalisation bereits im Jahr 2020 aufgenommen und kalibriert. Auf dieser Basis konnte ab Juli 2020 die Ausführungsplanung für die Anlage erstellt werden. Während rund fünf Monaten plante man die bevorstehenden Arbeiten exakt durch und befasste sich intensiv mit den schwierigen Rahmenbedingungen. Da es sich beim Zimmerberg-Basistunnel um einen der meistbefahrenen Tunnel der Schweiz handelt, war nur eine eingleisige Nachtsperrung möglich. Die Ausführungszeitfenster wurden bereits zwei Jahre zuvor durch den Planer bei der Planungszentrale der SBB reserviert.
Die komplexen Arbeiten mussten in den vorgegebenen Zeitfenstern zwischen 00:15 Uhr und 5:10 Uhr verrichtet werden, wobei sich die reine Arbeitszeit durch den Freigabeprozess und die Ein- und Ausfahrten auf knapp 3.5 Stunden verkürzte. Diese knappe Zeit galt es daher perfekt durchzuplanen. Die gemeinsame Logistikplanung war einer der Schlüssel für den Projekterfolg. Im Dezember 2020 wurde die Planung durch den Projektverfasser und die SBB freigegeben.
Im März 2021 startete die Bauausführung. Während sich die Nexans Schweiz AG um die Herstellung und Lieferung der Kabel, Muffen und Befestigungselemente und die Studer Cables AG um die Logistik kümmerte, war die Arnold AG für die Projekt- und Bauleitung sowie die Montage zuständig. Durch die gute Planung und das schnelle Zusammenfinden sowie Harmonieren der verschiedenen Teams konnten Anlaufschwierigkeiten gänzlich verhindert werden. Nach der Verlegung der ersten Teilstrecken starteten parallel die Muffenteams. So wurde im Tunnel in der Spitze mit zwei Lokomotiven, sechs Flachwagen und bis zu 30 Mitarbeitenden (Sicherheit und Montage) gearbeitet. Hierbei stellte die Covid-19-Pandemie auch einen gewissen Stressfaktor dar, da ein gleichzeitiger Ausfall von mehreren Personen vermutlich eine verheerende Auswirkung auf die Einhaltung des straffen Zeitplans gehabt hätte. Somit war man dankbar, die Arbeiten im Juli 2021 ohne Ansteckungen abgeschlossen zu haben. Auch sonst verlief der Bauablauf ohne grössere Zwischenfälle. Im Juli 2021 wurde die Qualität durch die FKH-Prüfung und die Bauabnahme bestätigt. Die Einschaltung der Verbindung ins UW Zürich konnte im Dezember 2021 erfolgen, nachdem die SBB ein bestehendes Traforeservefeld der GIS-Anlage im UW umgebaut hatte und wir noch den definitiven Anschluss machen konnten. Die Nexans Schweiz AG, die Studer Cables AG und die Arnold AG blicken alle begeistert auf das Projekt zurück. Auch die SBB ist als Kundin äusserst zufrieden mit der Umsetzung. Durch ein hervorragendes Zusammenspiel zwischen Kundin, Planer und Unternehmer konnte die hochkomplexe Kabelverlegung fehlerfrei und mit praktisch keinen Zwischenfällen verlaufen.
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