Verkehr – Projekt 9
Teilsanierung Tunnel Munt la Schera, Zernez
Henry Näf Projektleiter Verkehr, Curea Elektro AG, Landquart
Die Curea Elektro AG hat im Auftrag der EKW im Strassentunnel Munt la Schera sowohl die Beleuchtungsanlagen als auch die Rauchmelde- sowie Videoinstallationen neu installiert. Das Projekt wurde innerhalb von zwei Jahren in insgesamt sechs Etappen umgesetzt, wobei die letzte Etappe im November 2021 aufgrund des beträchtlichen Umfangs eine grosse Herausforderung darstellte. Dank einer präzisen vorgängigen Planung sowie einem guten Zusammenhalt im Team konnten alle Arbeiten dennoch termingerecht und zufriedenstellend abgeschlossen werden.
Die EKW ist Besitzerin des einspurigen Strassentunnels Munt La Schera, welcher Reisenden eine schnelle und direkte Fahrt zwischen Zernez und dem italienischen Livigno ermöglicht. Im 3.5 Kilometer langen Tunnel wurden während rund zwei Jahren verschiedene Abschnitte der Bausubtanz saniert, in welchen die Curea Elektro AG die bestehenden Installationen demontierte und wieder provisorisch erschloss. Die Curea Elektro AG hatte hierbei via Submissionsverfahren den Auftrag gewonnen, die gesamte Beleuchtungsanlage (Einfahrtsleuchten, Durchfahrtsleuchten und Brandnotleuchten) inklusive Beleuchtungssteuerung und deren 15 Kilometer Neuverkabelung zu installieren. Zudem sollte sie die Videoanlage (VTV) komplett zu erneuern. Dazu bekam das Unternehmen im Laufe des Projekts einen Zusatzauftrag im Nordportalbereich für Kabelumlegungen und die Installation von Frostschutzheizungen. Zwischen Mai 2020 und September 2021 wurden Teile der bereits bestehenden Betriebs- und Sicherheitsausrüstungs-Anlage in fünf Etappen von je zwei bis drei Wochen demontiert sowie teilweise entsorgt und für den Bau provisorisch wieder erschlossen. Dazu waren jeweils zwischen fünf und acht Mitarbeitende der Curea Elektro AG vor Ort, die ihre Arbeiten je nach Sperrung entweder tagsüber oder nachts verrichteten. Zwischen dem 1. und 26. November 2021 wurden im Rahmen der letzten Etappe schliesslich 305 neue Lampen zur Einfahrts- und Durchgangsbeleuchtung installiert. Gleichzeitig wurden 3.5 Kilometer Brandmeldekabel verlegt, teilweise die bestehenden Kaltrauchdetektoren versetzt und neu verkabelt sowie die VTV-Anlagen komplett erneuert. Hierfür wurden rund 35 Mitarbeitende benötigt, die in jeweils vier Schichten 24/7 arbeiteten, um den straffen Zeitplan termingerecht einzuhalten. In diesen knapp vier Wochen wurden im Bereich Elektro über 1.2 Millionen Franken umgesetzt.
Die fünf ersten Etappen bewegten sich puncto Planung und Aufwand in einem üblichen Rahmen, während sich die letzte Etappe sehr intensiv gestaltete. Der grosse Umfang der Arbeiten erforderte eine ausgefeilte Planung bis ins letzte Detail. Zum einen musste sichergestellt werden, dass logistisch alles genau durchdacht wurde und die benötigte Infrastruktur zu Beginn der Arbeiten auch bereitstand, weshalb bereits im April mit der Materialbestellung gestartet wurde. Zudem waren rund zweiwöchige Vorarbeiten mit dem Bauleiter vor Ort nötig. Zum anderen galt es, alles Organisatorische wie den Arbeitsplan, das Hotel und die Essensverpflegung für die vielen Mitarbeitenden zu organisieren. Die Curea Elektro AG konnte rund 20 Mitarbeitende selbst stellen, die restlichen wurden innerhalb der Arnold-Gruppe rekrutiert, wobei gewisse von ihnen aus weit entfernten Teilen der Schweiz anreisten, namentlich Luterbach, Ecublens und Fehraltorf. Zudem wurde die Firma von einem Subunternehmen unterstützt.
Während der ganzen Arbeiten herrschte ein unglaublicher Teamzusammenhalt. Die Mitarbeitenden, die sich zuvor teilweise noch gar nicht gekannt hatten und teils auch nicht die gleiche Sprache sprachen, unterstützten sich gegenseitig immerzu. Sie leisteten auch unter den klimatisch schwierigen Bedingungen im Tunnel – teilweise bei -15 Grad – beste Arbeit, wodurch die einzelnen Etappen stets reibungslos und termingerecht abgeschlossen werden konnten. Ein grosser Dank sei an dieser Stelle auch den Hotels «Baer & Post» und «Bahnhöfli Hotel a la Staziun» in Zernez ausgesprochen, die trotz eigentlicher saisonaler Schliessung extra für uns öffneten. Trotz der unzähligen Herausforderungen und auch einigen unvorhergesehenen Aspekten, die durch eine rasche Reaktionsfähigkeit stets umgehend gelöst werden konnten, wurden alle Arbeiten stets termingerecht abgeschlossen. Nach Abschluss der letzten Etappe begann ab Dezember 2021 ein zwölfwöchiger Probebetrieb. Sowohl die EKW als auch die Curea Elektro AG selbst sind mit der Umsetzung sehr zufrieden. Das Mammutprojekt war also zwar durchaus eine Challenge, aber gleichzeitig auch ein grosser Erfolg.
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